Simul iustus et peccator (Gerechter und Sünder zugleich)
Diese scheinbar paradoxe Aussage, der Mensch sei Gerechter und Sünder zugleich, ist für Luther keine Schreibtischidee, sondern eine zutiefst empfundene Gebetserfahrung. Obwohl nämlich der Christ von Gott gerechtfertigt ist, ihm seine Sünden vergeben sind, er also ein Sündloser ist, empfindet er sich im Blick auf sich selbst immer wieder als Sünder (und ist es auch, wenn er beim Blick auf sich selbst stehen bleibt).