13.12.2020
Lichtblick Advent - 13. Dezember

Ein Wort zum Tage von Pastorin Jutta Sander

Der 13. Dezember ist der Tag der Heiligen Luzia. Für viele Menschen in unserem Land eher unbekannt, wird er in anderen europäischen Ländern als Fest des Lichtes gefeiert. Denn Luzia gilt Vielen als besonderes Vorbild der Nächstenliebe. Und so möchte ich heute von ihr erzählen.

Luzia, die „Lichtvolle“ wird in Italien als Heilige verehrt. Die Legende erzählt, dass Luzia zu Beginn des 4. Jahrhunderts in der sizilianischen Stadt Syrakus lebte. Luzia war Christin, und das Leben für die Christen im Römischen Reich war damals gefährlich. So lebten sie und versammelten sich in den Katakomben, um dort miteinander Gottesdienst zu feiern. Luzia brachte heimlich Lebensmittel zu ihnen. Um in den dunklen Gängen sehen zu können, setzte sie sich einen Lichterkranz auf den Kopf. So war es hell genug und sie hatte beide Hände zum Tragen und Verteilen der Lebensmittel frei. Die Legende berichtet, dass Luzia gefangen genommen wurde und für ihren Glauben an Jesus Christus mit dem Leben bezahlen musste.

Auch in Schweden und Finnland wird Luzia verehrt. Dort hüllen sich Mädchen und junge Frauen am Morgen des 13. Dezember ins weiße Gewand der Luzia, tragen auf ihrem Kopf einen Lichterkranz und besuchen, Adventslieder singend, Schulen sowie Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen. Im Mittelalter, so wird erzählt, herrscht in Schweden eine Hungersnot. Die Ernte war so schlecht ausgefallen, dass bereits im Dezember kaum noch jemand Mehl zum Backen hatte. In der Not buken die Menschen Brot aus Sägemehl. An einem Ufer des Väner-Sees erblickten die Menschen eines Tages ein Schiff, das sich ihnen näherte. An Bord dieses Schiffes stand ein Mädchen, das von Licht umstrahlt war. Das Schiff legte an und Luzia lud die Leute ein, an Bord zu kommen. Und sie schenkte ihnen allerbeste Lebensmittel wie Mehl und Brot, Schinken und Fleisch, dazu Bier und Wein. Als die Leute genug hatten, um satt zu werden, fuhr Luzia mit dem Schiff zu einem anderen Ufer des Sees, wo andere Hungrige bereits auf sie warteten.

Menschen verehren Luzia, weil sie Licht in die Dunkelheit brachte und die Not linderte. Deshalb trägt sie auch heute, wo ihrer gedacht wird, die Lichterkrone auf dem Haar.

Öffnen wir unsere Herzen für unsere Nächsten, auch und besonders in diesem wirren und schwierigen Jahr! Ich wünsche uns an diesem Adventssonntag, dass nicht nur die drei Kerzen auf dem Kranz leuchten dürfen, sondern auch unsere Herzen.

Ihre Pastorin Jutta Sander aus Marksuhl

Foto: Claudia Gründer

J. Sander - Andacht