20.12.2020
Lichtblick Advent - 4. Advent, 20. Dezember
Ein Wort zum Tage von Pfarrerin Gesine Staemmler
Israel um 700 v. Chr.: Die Assyrer stehen vor den Mauern Jerusalems. Hunger und Vertreibung, Krieg und Tod hängen wie dunkle Wolken über den Menschen.
Fernbreitenbach und Eisenach, Farnroda und Nazza 2020 n. Chr.: Angst und Unsicherheit, Einsamkeit und Krankheit hängen wie dunkle Wolken über uns.
Das Leben scheint wenig Chancen zu bieten. Für manch einen gar sind unsere Zeiten das Ende – der Freude, der Freiheit, des Lebens. Vieles ist erloschen, abgestorben.
Und dennoch: die Heilige Nacht wird kommen! Etwas Neues wird wachsen und lebendig sein! Der Prophet Jesaja weckt Hoffnung durch seine Hinweise auf den, der da kommen wird. Aus dem toten Stamm entsteht neues Leben, aus der verdorrten Wurzel wächst ein neuer Zweig. So geschieht es durch den, der kommt: der Messias, der Heiland. ER weiß, was nottut.
ER bringt den großen Frieden: für uns Menschen, für alle Welt, für Gottes Schöpfung. Alles ist ganz anders: Der Wolf ist zu Gast beim Lamm. Der Panther liegt bei der kleinen Ziege. Löwenjunges und Kälbchen wachsen miteinander auf. Und ein kleiner Junge hütet sie. Kinder spielen am Schlangenloch. Und nichts geschieht ihnen.
Niemand tut Böses. Niemandem geschieht Böses.
Es fällt schwer, in unserer Welt die Hinweise zu finden, zu hören, zu sehen – die Hinweise auf das Kind. Um ihnen zu begegnen, müssen wir uns einlassen auf schlichte Worte, auf einfache Lieder. Wer darin bewandert ist, sie zur Hand und ins Herz nimmt, wird die Hinweise entdecken. Aus den Bildern des Jesaja wird unsere Hoffnung gespeist und gestärkt.
Der Heiland wird geboren! Ruft es den Verzagten zu: Habt keine Angst! Fasst wieder Mut! ER ist auf dem Wege. Es naht sich schon unser Gott.
Gesine Staemmler, Farnroda
G. Staemmler - Andacht