09.10.2024
Einfaches Krippenspiel

Krippenspiel mit größtenteils gelesenen Texten und pantomimischer Darstellung

Weihnachts-Krippenspiel                                               

(Entwickelt von Pfr. i.R. M. Hilsemer)

Kurze Vorbemerkung bzw. Einführung:

Dieses Krippenspiel wurde von mir in meiner Zeit als Pfarrer beim Diakonie-Verbund-Eisenach entwickelt. Da kam es darauf an, einen Ablauf zu haben, bei dem sowohl behinderte als auch nichtbehinderte Menschen gleichwertig nebeneinander agieren konnten.

Dieses Konzept habe ich beibehalten, als ich Gemeindepfarrer in der Annenkirche, Eisenach wurde. Dort habe ich das Krippenspiel mit meiner Konfirmandengruppe aufgeführt.

Ich weise besonders auf folgendes hin: Die Texte werden von 2 Sprechern über das Mikro eingesprochen, so dass jedes Wort in der Kirche gut verständlich ist und langwieriges Auswendiglernen  oftmals verbunden mit verlegenem, unverständlichem Nuscheln vermieden wird. (Die Texte können auch von einem Sprecher gelesen werden bzw. auf 3 Sprecher aufgeteilt werden.) Die Sprecher sitzen mit dem Rücken zu den Zuschauern. 

Die Akteure im Altarraum sprechen nicht, sondern können sich vollkommen auf das szenische Darstellen konzentrieren.

Nur ein Hirte und ein König haben die Aufgabe, kurz etwas zu sagen. Meistens sind die beiden ans Pult getreten und haben den dort liegenden Text abgelesen.

Auch der Engel (bzw. mehrere) sagen etwas; das kann aber auch von einem der Leser/Innen übernommen werden.

Besonders wichtig war mir dabei die Musik, die eingespielt wurde (habe meistens „Air“ von Bach oder Pachelbel-Kanon genommen). Derjenige, der das Einspielen übernommen hat, musste seine Aufgabe absolut verlässlich erfüllen!

Ich habe immer 2 Scheinwerfer ausgeliehen, die die Szene im Altarraum ausgeleuchtet, bzw. die Wanderung von Maria und Josef durch die Kirche verfolgt haben. (auch hier braucht man verlässliche Mitwirkende.)

Ein besonderes Highlight war jedes Jahr das Jesuskind: Ich konnte immer eine Frau gewinnen, die kurz zuvor ein Kind bekommen hatte, und die dann meist zusammen mit ihrem Mann Maria bzw. Josef gespielt hat (meistens habe ich die Familie beim Taufgespräch darum gefragt). Beim Lied „Stille Nacht…“ hat die Mutter dann ihr Kind geholt, das meist hinter dem Christbaum verborgen so lange von der Oma betreut wurde. Es war für mich immer besonders berührend, welche starke Ausstrahlung der Säugling auf alle Gottesdienstbesucher bzw. die Mitwirkenden hatte!

Das Krippenspiel war in einen liturgischen Rahmen eingebettet.        

Meistens hat es ca. 40 Minuten gedauert.

                                 

Mitwirkende für Krippenspiel

Leser/in I                    

Leser/in II             

Maria + Jesus

Josef

1 Verkündigungsengel     (oder mehr)

1. König                     

2. König                     

3. König               

3 Hirten (oder mehr)

Musikeinspieler                                       

1. Beleuchter             

2. Beleuchter             

Krippenspiel

(Alle Lichter aus bis auf einen Scheinwerfer – auf die Krippe gerichtet)

Leser 1:

Im Land der Juden war eine schlimme Zeit angebrochen.

Fremde Soldaten, die Römer, hielten das Land besetzt

und hatten Herodes zum König gemacht.

Der regierte in Jerusalem wie einst König David.

Aber Herodes war grausam und quälte die Juden, wo er nur konnte.

Alle Menschen im Land, sogar seine Freunde und seine Familie

fürchteten sich vor ihm.

Leser 2:

Niemand durfte offen sagen, was er wirklich dachte.

Doch heimlich fragten sich viele:

Wann wird diese schlimme Zeit einmal zu Ende gehen?

Wann werden wir endlich wieder frei sein?

Wann wird der König kommen, den Gott einst versprochen hat,

der Retter, der uns den Frieden bringt?

Immer ungeduldiger fragten sie so.

Und immer sehnlicher warteten sie auf den Retter.

[Musik einblenden]

Leser 1:

Zu dieser Zeit lebte in der kleinen Stadt Nazareth             

eine junge Frau mit Namen Maria.

[Maria + Josef treten auf; Scheinwerfer auf die beiden richten]

Sie war verlobt mit einem Mann namens Josef,

der stammte aus der Familie Davids.

Aber Josef war kein König und war auch nicht berühmt wie David.

Er war nur ein einfacher Zimmermann.

Doch eines Tages geschah etwas Unglaubliches:

(Ein Engel trat zu Maria und sprach:)

Engel traten zu Maria und sprachen (Engel treten auf):

 „Fürchte dich nicht, Maria! Denn Gott hat dich gesegnet.

Du wirst einen Sohn bekommen, den sollst du Jesus nennen.

Der wird ein König sein, ein König wie David.

Aber sein Königreich wird niemals aufhören, sondern ewig bestehen.“

[Engel geht wieder – setzt sich in den Altarraum]

Leser 2:

Zu jener Zeit war Kaiser Augustus der mächtigste Herrscher

der Welt.           

Er regierte in Rom über ein riesiges Reich.

Und alle Welt musste tun, was der Kaiser befahl.

Er befahl: Alle Menschen in meinem Reich

sollen in ihre Geburtsstadt ziehen und sich dort registrieren lassen.

Da machten sich alle auf den Weg und zogen in ihre Heimat,

wie der Kaiser befohlen hatte.

Auch Josef machte sich von Nazareth auf

[Maria + Josef ziehen gemeinsam durch die Kirche oder um den Altar – Scheinwerfer verfolgt sie]

und zog nach Bethlehem in die Stadt seiner Vorfahren, aus der einst König David kam.

Maria, seine Verlobte, begleitete ihn.

Sie war schwanger und erwartete das Kind, wie der Engel gesagt hatte.

Es war ein langer und mühsamer Weg.

[evtl. nur Musik und keine Worte während Maria + Josef umherziehen]

Leser 1:

Als die beiden nach Bethlehem kamen, war die Stadt überfüllt.

Wo sollten sie nun unterkommen?

Maria spürte: Bald würde ihr Kind zur Welt kommen,

vielleicht schon in dieser Nacht.

Gab es denn für dieses Kind keinen Raum in der Stadt?

Sie fragten und suchten nach einer Herberge

[evtl. gespielte Suche; Josef fragt nach o.ä.….]

Aber am Ende fanden sie nur einen Stall.

Nur eine Futterkrippe stand da.                 

[Musik ausblenden]

Und da geschah es: Mitten in der Nacht wurde das Kind geboren,

von dem der Engel geredet hatte.

[Gemeindelied m. Orgel: „Stille Nacht…; 3 Verse]

[während des Lieds holt Maria ihr Kind]

Maria wickelte es in Windeln und legte es in die Krippe.

Es war ein hilfloses Kind wie jedes andere.

Und doch war es ein besonderes Kind:

Das Kind, das der Welt den Frieden Gottes bringen sollte.

[ Gemeindelied: „Ihr Kinderlein kommet….; 4 Verse]

Akteure bleiben im Altarraum.

Leser 2:

[Hirten setzen sich in Bewegung]

In dieser Nacht war den Hirten auf dem Feld durch die himmlischen Heerscharen die frohe Botschaft verkündigt worden: Jesus ist geboren! Sofort machten die Hirten sich auf den Weg. Sie wollten das Jesuskind sehen!

.

Hirte:

Stellt euch vor, was passiert ist! Wir waren draußen auf dem Feld

bei unseren Schafen. Plötzlich wurde es rundherum ganz hell.

Wir waren alle ganz erschrocken. Da hörten wir, wie eine Stimme sagte:

„Fürchtet euch nicht! Freut euch, denn heute ist der Helfer und Retter

für alle Menschen geboren.“

Und er ist in einem Stall geboren, in einer Krippe.

Ein kleines Kind, Gottes Sohn!

Hirten stellen sich um die Krippe.

Leser 2:

[Könige setzen sich in Bewegung]

In den Tagen des Königs Herodes, als Jesus in Bethlehem geboren war,

kamen drei Könige aus dem Morgenland nach Jerusalem.

Seht nur, hier sind sie. Sie haben eine weite Reise gemacht.

König :

Wir suchen den neugeborenen König der Juden. 

[Musik einblenden bis zum Schluss]

Wir haben seinen Stern gesehen und sind ihm gefolgt bis hierher.

Wir kommen, um ihn zu begrüßen und ihm zu seinem Geburtstag

Geschenke zu bringen.

[ Könige gehen zur Krippe]

Leser 1:

Die Könige sind sich sicher: hier ist das Kind, das wir so lange gesucht haben und sie stellen sich still und ehrfürchtig um die heilige Familie.

Leser 2:

Die Hirten haben dem Jesuskind ein Geschenk mitgebracht: etwas anderes haben sie nicht, denn sie sind arme Leute. Aber sie geben es gerne, von ganzem Herzen! [Hirten überreichen das Brot]

Leser 1:

Auch die Könige haben Geschenke für das Geburtstagskind gebracht.

Sie bringen kostbare Gewürze und Schätze, Gold und Edelsteine. [Stellen die Geschenke an die Krippe]

Leser 2:

Darum machen wir uns seither zu Weihnachten Geschenke.

Alle sollen sich freuen, dass Jesus in die Welt gekommen ist.

Leser 1:

Seht nur, was jetzt geschieht! [Engel stellt sich zu Maria + Josef]

Die Könige legen ihre Kronen in die Krippe und knien sich zusammen

mit den Hirten rings um die Krippe.

Die Hirten knien nieder vor dem Kind. Und die Könige nehmen

ihre Kronen ab und knien sich neben die Hirten!

Hirten und Könige – da ist auf einmal kein Unterschied.

An der Krippe sind alle gleich. Die Kleinen und die Schwachen,

die Unbedeutenden und Armen sind ebenso wichtig

wie die Mächtigen und Starken. So will es Gott.

Hirten und Könige stehen wieder auf.

Die Hirten und Könige haben dem Jesuskind Geschenke mitgebracht. Aber sie wurden auch selbst mit etwas beschenkt, was man nicht sehen kann: mit Freude und Hoffnung

(Evtl. bekommt jeder Akteur eine Kerze. Diese werden angezündet)

In ihren Herzen wurde es davon ganz hell –               [Musik ausblenden]

gerade so, als hätte jemand ein Licht angezündet.

Wir singen: „Lobt Gott, ihr Christen alle gleich…

[Lied: Lobt, Gott, ihr Christen Verse 1-3+6…]

[Akteure bleiben bis zum Schluß im Altarraum]