18.12.2024
Weihnachtspredigt 3

Friede sei mit uns . . .

Liebe Kinder, liebe Erwachsene,
wann habt Ihr zuletzt einen Brief bekommen? Ich meine jetzt keine Nachricht übers Handy, sondern einen richtigen Brief. Vielleicht habt Ihr sogar selber einen geschrieben - einen Weihnachtsbrief an Freunde oder Verwandte?

Früher haben viele Menschen Briefe geschrieben. Und manche Briefe sind bis heute erhalten, z. B. von Martin Luther oder Johann Wolfgang von Goethe. In ihren Briefen erfährt man etwas über die Zeit, in der sie gelebt haben.

Heute sind Briefe selten geworden und für mich darum auch kostbar. Habt Ihr auch so eine Kiste oder Schublade, in der Ihr besondere Briefe aufbewahrt? Vielleicht eine Sammlung Liebesbriefe? Briefe, in denen jemand in Worte fasst, was ihm ein anderer bedeutet. Berührend, auch nach Jahren.

In der Bibel sind ebenfalls Briefe gesammelt worden: Briefe, mit denen die ersten Christen in Worte fassen, was ihnen Jesus Christus bedeutet: Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass er seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. 1 Joh 4, 9

Jesus wird geboren. Nach einer langen Reise, unter schwierigen Bedingungen, erblickt er das Licht der Welt. Endlich dürfen Maria und Joseph ihn im Arm halten. Ein neugeborenes Kind - schon das ist etwas Wunderbares. Doch im Stall von Bethlehem geschieht noch mehr. Denn in diesem Kind kommt Gott selber zur Welt und in unser Leben. Und das, was Jesus den Menschen bringt, wird schon an der Krippe sichtbar: eine Liebe, die nicht trennt, sondern verbindet – Hirten und Könige, Arme und Reiche, Kinder und Erwachsene, Frauen und Männer, Einheimische und Fremde. Weil in Gottes Augen jedes Leben gleichermaßen wertvoll ist.

Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass er seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.

Wie gut, dass Menschen aufgeschrieben haben, was sie mit Jesus erlebt haben. Damit es auch Generationen nach ihnen erfahren. Denn was Jesus gesagt und getan hat – das ist Gottes Liebesbrief an uns Menschen. Heute halten wir Gottes Liebesbrief in Händen. Lassen wir uns davon berühren und bewegen? Wenn ja, dann könnten wir selber zu einem Teil dieses Briefes werden. Wunderbar wäre es, wenn man an uns etwas ablesen könnte von dieser Liebe, die verbindet und Brücken baut. Wenn wir nicht nur die eigenen Wünsche im Blick haben, sondern auch die der anderen. Damit Frieden wächst – im Kleinen und im Großen. Und auch, wenn uns das nicht immer gelingt, dürfen wir wissen: Gott schreibt auch auf krummen Zeilen gerade. Selbst Misserfolge und Versagen können uns von ihm nicht trennen – weil seine Liebe alle Grenzen überwindet.


Am Heiligen Abend feiern wir die Geburt von Jesus Christus – Gottes Liebesbrief an uns Menschen. Und wir selber können Teil dieses Briefes werden, der bis heute um die Welt geht.

Amen. Und der Friede Gottes . . .