18.12.2024
Weihnachtspredigt 2
Friede sei mit uns . . .
Liebe Kinder, liebe Erwachsene,
Maria und Josef kommen zu spät. Als sie in Bethlehem nach einer Unterkunft suchen, ist alles belegt. Kein einziges Zimmer mehr frei. Was nun? Wo sollen sie übernachten? Und wo soll das Kind zur Welt
kommen? Zum Glück hat jemand ein gutes Herz und bietet seinen Stall an. Vielleicht nicht der ideale Ort – aber am Ende doch das Richtige. Denn wenn Jesus im Stall zur Welt kommt, dann verstehen alle: Gott ist da, wo es dunkel ist, bei denen, die sich vergessen fühlen.
Zu spät - das kennen wir auch: zu spät für die Klassenarbeit gelernt, zu spät zu einem wichtigen Termin gekommen, zu spät um Entschuldigung gebeten, zu spät miteinander geredet, zu spät zum Arzt gegangen, zu spät den Klimawandel ernstgenommen, ...
Und nun? Wie sollen wir ausbügeln, was wir zu spät getan haben? Manchmal können wir es wieder gut machen: eher lernen, eher reden, eher handeln.
Doch manchmal ist es nicht mehr zu retten. Dann sind wir einfach zu spät – und sollten uns das ehrlich eingestehen. Doch müssen wir deswegen resignieren? Hat ja doch alles keinen Sinn? Oder könnte es nicht sein, dass es auch für uns einen Weg gibt? Eine ganz andere Lösung - vielleicht nicht ideal, aber am Ende doch das Richtige?
Liebe Kinder und Erwachsene, ich bin sicher: für Gott gibt es kein zu spät. Selbst wenn wir scheitern oder versagen, Gott weiß einen Weg - für uns Menschen und für seine Schöpfung. Darum ist Jesus geboren worden. Deshalb wurde später die Zeit eingeteilt in die Jahrhunderte vor und nach Christus. Eine echte Zeitenwende, die alles Leben in ein neues Licht stellt. Und seine Geburt war erst der Anfang. Denn von nun an ist Gottes Sohn direkt bei den Menschen: Sein Name ist Programm: Jesus – das heißt: Gott hilft, Gott ist an deiner Seite!
Liebe Kinder und Erwachsene, darauf will ich vertrauen. Mit ihm an der Seite gibt es keinen Tag mehr, an dem ich völlig verlassen bin. Mit Gott an der Seite erkenne ich, dass wir zusammengehören – egal wie verschieden wir sind. Mit ihm an der Seite können wir menschlich miteinander umgehen, ohne Hass und Gewalt. Mit Gott an der Seite dürfen wir tun, was uns möglich ist, um diese Erde zu bewahren, die er uns anvertraut hat.
Jesus – das heißt: Gott hilft, Gott ist an deiner Seite! Mit ihm an der Seite kommen all unsere Wege und Umwege an ein gutes Ziel. Das lässt mich getrost in die Zukunft schauen! In diesem Sinne ein gesegnetes Christfest!
Amen.
Und der Friede Gottes . . .