23.04.2020
Corona - kurz und knapp - 28. April
Ein Wort zum Tage von Gemeindepädagogin Bärbel Höfling
„Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch
Wege finden, da dein Fuß gehen kann.“
Diese Worte gehören zu dem Lied „Befiehl du deine Wege“ aus unserem Evangelischen
Gesangbuch. Der Pfarrer und Dichter Paul Gerhardt hat diesen Text verfasst. Es ist seine
Ausdeutung des Psalmvers: „ Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird`s
wohl machen.“ – aus dem Psalm 37. Dieser Psalmvers ist eine kurze und klare Ermutigung
zum Gottvertrauen. In Paul Gerhardts Dichtung bekommt diese Ermutigung zum Gottver-
trauen eine persönliche Dimension. Es ist so als würde ein Vater, eine Mutter dem Kind
etwas Wesentliches mitgeben wollen: „Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt.“ Mein Kind, vertraue deine Wege,
aber auch gerade das, was dir Angst macht, dich ärgert, dir schwer wird, dich enttäuscht
- eben was dein Herze kränkt, dem an, der den Himmel lenkt. Der Herr aus den Psalm-
vers ist bei Paul Gerhardt, der, der den Himmel lenkt. Es ist der, der Wolken, Luft und
Winden Wege, Lauf und Bahn gibt. Welch eine wunderbare Ermutigung ist es, mit Paul
Gerhardts Worten zum Himmel zu schauen, die Wolken ziehen zu sehen um plötzlich
wahrzunehmen: Der Wolken, Luft und Winden Wege, Lauf und Bahn geben kann, der so
etwas Großes vermag, hat auch einen Weg, den ich gehen kann. Für mich ist dieser alte
Text immer wieder ein Weg zu neuer Zuversicht. Amen
Bleiben sie behütet – ihre Bärbel Höfling (Fernbreitenbach-Gospenroda).
Andacht von Bärbel Höfling