24.04.2020
Corona - kurz und knapp - 29. April
Ein Wort zum Tage von Pfarrer Andre Krauß
Haben Sie schon einmal über Fröhlichkeit nachgedacht?
Vielen Menschen scheint die Fröhlichkeit abhandengekommen zu sein. Ich höre es immer wieder: „Ich habe nichts zu lachen, so richtig fröhlich war ich das letzte Mal in der Kindheit.“
Fröhlichkeit scheint nicht in unsere harte erwachsene Lebensrealität zu passen.
Aber wussten Sie, dass Gott von uns erwartet, dass wir fröhliche Leute sind? „Ein fröhliches Herz macht den Körper gesund; aber ein trauriges Gemüt macht kraftlos und krank“, heißt es in den Sprüchen Salomos im 17. Kapitel.
Damit wir uns recht verstehen, hier ist nicht die Ausgelassenheit gemeint, die sich nur für einige Augenblicke breit macht, um endlich einmal lachen zu können.
Diese biblische Fröhlichkeit hat eine andere Qualität. Sie ist ein Geschenk Gottes.
Gerade in den Tagen nach Ostern sollen wir uns daran erinnern, dass sich die Fröhlichkeit in uns nicht von den Dingen der Welt erdrücken lässt, sondern von göttlichen Tatsachen ausgeht. Diese biblische Weltsicht erinnert uns daran, dass wir als Kinder Gottes trotz großer Widerstände und Alltagsprobleme auch unbekümmert sein dürfen.
Ich verrate Ihnen sicher kein Geheimnis, dass wir Menschen von heute uns manchmal regelrecht totärgern. Wir ärgern uns gelegentlich über uns selbst, oft genug aber auch über unsere Nachbarn oder über Mitmenschen. Wir protestieren ärgerlich über Maßnahmen, die zum Schutze aller gelten, die aber schwer sind, anzunehmen.
Momentan wirkt unser Leben vielleicht etwas eingesperrt, aber oftmals sperren wir uns selbst in einen Kerker aus innerlichen Sorgen und Weltverdruss.
„Ein fröhliches Herz macht den Körper gesund.“
Die ersten Christen, die Ostern erlebten waren fröhliche Menschen, weil sie erlebten, dass was Altes vergangen war und etwas Neues geworden ist. Sie hatten fröhliche Lieder auf den Lippen, weil sie wussten, dass sie zu einem Gott gehörten, der sie aus der Tiefe des Todes herausholt.
Und wir? Sind wir den ersten Christen im Glauben ähnlich?
Christen sind Menschen, die sich auch in schweren Stunden in ihrem Herrn geborgen wissen. Sie wissen, dass die Freude an diesem Gott ihre Stärke ist.
Solche Fröhlichkeit bestimmt die Atmosphäre, in der sich andere wohlfühlen.
Ich freue mich, dass sich Menschen wieder mehr für einander interessieren. So habe ich z.B. in den letzten Wochen immer wieder auch ein paar Zeilen mit aufmunternden und dankbaren Worten auf Papier bekommen. Ich freue mich darüber, dass wir Wege und Möglichkeiten gefunden haben, trotz allem in Kontakt zu bleiben. Ich freue mich aber am meisten darauf und bin ganz gespannt, wie es sein wird, wenn wir uns wiedersehen können.
Der Herr liebt, die fröhlichen Herzens sind.
Und damit wünsche ich Ihnen einen frohen Tag.
Ihr Pfarrer André Krauß aus Berka/Werra
Musik: Popkantor Matthias Weber Heringen/Werra.
Andacht Fröhlichkeit Krauß