03.05.2020
Corona - kurz und knapp - 8. Mai

Ein Wort zum Tage von Pfarrerin Gesine Staemmler

Das Bild vom Weinstock und den Reben hat die Christenmenschen über  Jahrhunderte begleitet. Auch wer vom Weinanbau nichts weiß, kennt das Bild von dieser Pflanze und ihren Früchten. Und sehr viele schätzen den Traubensaft oder den Wein! Für die Zeitgenossen von Jesus gehören Weinanbau und Wein zum Alltag. Sie kennen Weinstock und die Reben – und ihre starke Verbindung untereinander.

 Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner.“ (Joh 15,1). Jesus zeigt die enge Beziehung zwischen ihm selbst und seinem Vater zwischen sich und seinen Menschen.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“ (Joh 15,5)

Wir merken es in besonderen Zeiten: unsere Verbindung zu Gott trägt uns und wir sind durch Gott mit vielen verbunden – nicht allein.

Das bedeutet nicht, dass wir jederzeit andere Menschen um uns haben müssen. Jeder muss auch für sich allein sein können. Aber es ist gut, wenn ich weiß, dass Menschen an mich denken. Nicht nur an mich denken, sondern auch für mich beten. Und mir das dann auch sagen. Das nämlich geht über die sonst normale Gemeinschaft von Menschen hinaus: Ich, wir sind mit Menschen verbunden, die wissen, was der Glaube an Jesus Christus bedeutet. Ich kann mich mit ihnen darüber austauschen, notfalls eben auch per Telefon.

In unseren Andachten, in unserem Gebet ist Jesus in unserer Mitte. Es kann gut sein, daß wir das deutlich spüren: Wir gehören zusammen wie die Weintrauben an einem Rebstock. Jesus Christus verbindet uns und gibt uns gemeinsam Kraft. Seine Gegenwart verbindet uns. Das ist stark und macht stark. Dann bleiben der Glaube und die Glaubenden nicht alleine. Dann sehe ich, was mein Nächster braucht, und ich spreche ihn an – ich lasse ihn nicht allein.

Wir teilen miteinander das Leben mit seinen Freuden und seinen Lasten. Aber wir teilen eben auch das Singen, das Beten, die Gemeinschaft – jeder für sich in seinem Haus und alle miteinander. 

 

Gesine Staemmler – Wutha-Farnroda.

 

AndachtGStaemmler2