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Wort und Musik zum Tage von Pfarrerin Kathrin Stötzner und Kantor Christian Stötzner

Abschied und Neubeginn liegen oft nah beieinander. Der Wechsel vom Kindergarten in die Schule, ein Umzug, eine berufliche Neuorientierung, der Abschied von einem Menschen, eine neue Beziehung. Manche Abschiede sind schmerzlich, weil etwas unwiderruflich zu Ende geht. Andere Abschiede empfinden wir als Befreiung. In jedem Fall bergen Abschiede die Möglichkeit zum Neuanfang. Astrid Lindgren läßt Pippi Langstrumpf sagen: „Ich muß doch nach Hause gehen, um wiederkommen zu können.“

Fast biblisch klingt das und erinnert an die Geschichte von Christi Himmelfahrt. Die Jüngerinnen und Jünger müssen sich von Jesus verabschieden. Das tut weh, weil es nie mehr so sein wird wie bisher. Zugleich birgt auch dieser Abschied die Möglichkeit zum Neuanfang. Denn Jesus verspricht: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein.“ (Apostelgeschichte 1) Auch wenn ihr mich nicht mehr seht, werde ich auf neue Weise bei euch sein, damit ihr mit Gottvertrauen leben könnt.

Abschied und Neuanfang erleben wir auch in der Coronakrise. Wir mußten uns verabschieden von vielen Freiheiten und Selbstverständlichkeiten. Das tat weh. Zugleich haben wir neu zu schätzen gelernt, was uns wichtig ist und was wir vermissen. Nun erleben wir den Abschied von den Beschränkungen - jeder Schritt eine Befreiung. Dennoch ist es anders als vorher. Es gilt, Regeln einzuhalten, weil wir Verantwortung tragen nicht nur für uns selber. Ich wünsche uns, daß wir auch diese neuen Wege gehen mit guten Ideen und einem weiten Herzen, „denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1)

Musik:

Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen, 

mögest du den Wind im Rücken haben.

Und bis wir uns wieder sehn, und bis wir uns wieder sehn,

möge Gott seine schützende Hand über dir halten.

Text: Altirischer Reisesegen/ Melodie: Günter Schwarze

 

Kathrin und Christian Stötzner, Eisenach.