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Wort und Musik zum Tage von Gemeindepädagogin Hildburg Specht

Liebe Gemeinde,

heute möchte ich Sie herzlich einladen, ein Stück des Weges mit mir gemeinsam zu gehen. Dieser Weg, den wir gerade beschreiten führt uns zu einem Stall. Doch unser Ziel liegt etwas verborgen. In den letzten Jahren bin ich diesen Weg übrigens oft entlang gerannt. Fast kam es mir vor, als würde ich Jahr für Jahr schneller. Wahrscheinlich liegt das an der Übung, so dachte ich es jedenfalls. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Der Weg liegt vor mir. Ich gehe ihn langsamer und besinnlicher. Dabei fallen mir so viele Dinge am Wegesrand auf wie nie zuvor. Um weiter voranzukommen ist unter Umständen ein Richtungswechsel nötig. Dabei beschreite ich neue Gebiete, muss die mir so vertraute Strecke einfach verlassen, bin etwas traurig darüber. Auch Irrwege tun sich vor mir auf. Vielversprechend schlängeln sie sich durch die Landschaft.

Mir kommen die Weisen aus dem Morgenland in den Sinn. Hatten sie nicht auch einen Irrweg beschritten ehe sie den Stall erreichten? Mein Blick richtet sich zum Himmel. Wo nur ist der Stern, schießt es mir durch den Kopf. Schon ist es passiert. Der Blick nach oben bringt mich fast zu Fall. Einfach zu dunkel denke ich. Ein Griff zum Handy und schon wird es hell. So hell, dass es mich blendet. Geblendet waren auch die Hirten auf dem Feld als ihnen der Engel des Herren erschien. Im Kampf um ihr tägliches Leben wurden sie aufgefordert in den Stall durch die Finsternis zu gehen. Sie folgten dieser Anweisung. Genau in diesem besonderen Stall, in dem das Jesuskind als wunderbares Geschenk auf uns wartet, genau dahin möchte ich Sie einladen.

Öffnen wir unsere Herzen, lesen wir die wichtigen Zeilen in dem Buch der Bücher, lauschen wir den wundervollen Klängen unserer Advents- und Weihnachtsmusik. Dann finden wir uns in den Wirren dieser Zeit zurecht und machen uns auf zum Kind. Der Weg dorthin war weder für Könige noch für Hirten einfach und auch für uns scheint er schwieriger als in den letzten Jahren zu sein. Gehen wir ihn trotzdem, auch wenn er anders ist, wir werden belohnt. Denn das Licht der Welt besiegt die Finsternis und wartet dort auf uns.

 

Huildburg Specht