02.01.2021
Lichtblick zum Neuen Jahr

Wort und Musik zum Tage von Superintendent Ralf-Peter Fuchs und den Kantorinnen Anna-Fuchs-Mertens udn Ricarda Kappauf

Ein neues Jahr beginnt. Früher habe ich mir gerne vorgestellt, das neue Jahr wäre wie ein frisches, weißes Blatt, unberührtes Neuland und noch niemand war dort. Und der Gedanke brachte immer ein Gefühl von Freiheit und Offenheit mit sich. In diesem Jahr ist das anders. Irgendwie sind die neuen Zeiträume vor uns schon angestrichen mit den Farben vom vergangenen Jahr. 2020 hat so viel Vertrautes umgepflügt, dass es meiner fröhlichen Planung fürs neue Jahr beständig in`s Wort fällt.

Wie geht man um mit so viel Unsicherheiten und Ungewissheiten?

Menschen, die über ein Seil balancieren können, sind geübt im Umgang mit Unsicherheit und wackligem Boden unter den Füßen. Und sie raten uns: Bleib gut bei Dir, schaue nicht auf den Abgrund oder das schwankende Seil, sondern schau fest und konzentriert auf einen Punkt vor Dir und außerhalb des Seils

Ähnliches rät die Bibel: Gerade in unsicheren Zeiten schau nicht auf die Gefahr und Deine Sorgen, sondern schau auf Christus.

Nun kann man allerdings auf Christus nicht so schauen, wie der Seiltänzer auf seinen Fixpunkt. Seine beiden Augen braucht man ja für den Alltag. Aber man kann gleichsam mit dem inneren Auge- dem Herzauge -  im Kontakt mit ihm bleiben. Eine Möglichkeit dazu ist, sich gelegentlich zu fragen: Was würde Christus jetzt dazu sagen. Man leistet sich sozusagen einen zweiten Blick auf seinen Alltag und sein Leben. Kann sein, dass dann nicht mehr die Sorgen und Ängste unseren Alltag bestimmen, sondern Christus unseren Umgang mit den Sorgen und Ängsten bestimmt.

Christus dein Licht,
Verklärt unsre Schatten,
Lasse nicht zu,
Dass das Dunkel zu uns spricht.
Christus dein Licht,
Erstrahlt auf der Erde,
Und er sagt
Uns auch ihr seid das Licht.

Ralf- Peter Fuchs (Eisenach)

Andacht R.P. Fuchs