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Ein Wort zum Tage von Schulpfarrer Christoph Ifland 

Ab und zu besuche ich einmal mit einer Schulklasse den Elisabethplan. Er liegt unterhalb der Wartburg. Hier ließ Elisabeth von Thüringen vor knapp 800 Jahren ein Hospital für Kranke errichten. Aber nicht nur das. Sie selbst arbeitete dort. Sie kümmerte sich um die Kranken. Sie pflegte sie aufopferungsvoll und riskierte dabei, selbst krank zu werden.

So wie auch heute Menschen mit vollem Einsatz in Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeiten, oft ohne sich zu schonen. Sie nehmen große Strapazen auf sich und setzen sich dem Risiko aus, sich bei dieser Arbeit selbst zu infizieren.

Einmal fragte mich ein Schüler: „Warum heißt das eigentlich Elisabethplan? Was hatte die Elisabeth denn für einen Plan?“ Eine gute Frage, auch wenn sie auf einem Missverständnis beruhte. Dass man mit dem Begriff „Plan“ früher eine Freifläche oder einen Platz bezeichnete, war schnell erklärt. Trotzdem blieben die Fragen: Was hatte die Elisabeth für einen Plan? Wie sah ihr Lebensplan aus? Hatte sie einen Plan für ihr Handeln?

Wir haben zusammen überlegt: Sie hat auf ihre Rechte und Privilegien als Landgräfin verzichtet. Sie wollte für andere da sein. Sie hat nicht zuerst auf sich geschaut, sondern auf die andern. Das war ihr Plan.

In den letzten Wochen haben viele Menschen in unserem Land nach diesem Plan gelebt. Auch wenn die meisten dabei vermutlich nicht an Elisabeth gedacht haben. Sie haben auf Rechte verzichtet und Einschränkungen in Kauf genommen. Sie haben andere im Blick gehabt, die Hilfe brauchten. Sie waren solidarisch. Dass so viele Leute nach dem „Elisabeth-Plan“ gehandelt haben, hat unserer Gesellschaft geholfen und gutgetan. Das hat uns vor noch größerem Schaden bewahrt.

Ich wünsche mir sehr, dass es uns gelingt, auch weiterhin diesem Plan zu folgen: die Bedürfnisse der anderen zu sehen, Rücksicht zu nehmen und einander beizustehen.

Lasst uns Gott um Kraft und um einen langen Atem bitten, darum, dass unsere Liebe ausreicht und unsere Mitmenschlichkeit anhält. Denn der Plan der Elisabeth ist ein wirklich guter Plan.

 

Schulpfarrer Christoph Ifland, Eisenach