27.05.2020
Corona - kurz und knapp - Pfingstsonntag
Wort und Musik zum Tage von Pfarrer Georg Hoffmann
Ton „B“
Vor 4 Jahren in Dresden war kaum noch „Luft nach oben“! Ein wunderbares Posaunenfest konnten wir miteinander feiern. Im Dynamostadion versammelten sich an die 20000 Bläserinnen und Bläser. Der berühmte Herr Güttler (Trompeter) scherzte ins Mikrofon: „Ab über 700 Trompeten stimmt das „B“ immer... Und dann erschallte der Ton „B“ aus tausenden tiefen und hohen „Hörnern“. Wie das pfingstliche Brausen erfüllte der Klang die Fußballarena. Manchmal wurde es den Verantwortlichen fast zu viel des Guten. Immer wieder das jubelnde B! Immer wieder der Ton, der vielen Blechblasinstrumenten seinen Namen gibt. Zehntausende im Stadion, in der Innenstadt, in den Kirchen, auf den Elbwiesen. Begeisterung pur. Kirche lebendig und fröhlich.
Ton „B“
In diesem Jahr hoffe ich, dass unsere Posaunenchöre zum Pfingstfest endlich wieder spielen können. Unter Einhaltung der Abstandsregeln natürlich. Das gemeinsame „Kult-B“ heben wir uns auf für Hamburg (3. Evangelischer Posaunentag) in vier Jahren. Aber die Choräle müssen wieder erklingen nach der langen Corona-Stille. Und sollte nur ein Doppelquartett zusammenkommen und die alte Kraft noch etwas fehlen, wäre es doch wieder schön! Zuallererst wünsche ich mir dann die Nr. 124 aus dem Posaunenchoralbuch: „Nun bitten wir den Heiligen Geist!“ Nicht zu schwer für den Wiederanfang! Nun bitten wir den Heiligen Geist, dass er uns wieder zusammenführt, herunter vom Sofa, hinaus, hinein in die Gemeinschaft, die uns solange schon fehlt. Es müssen nicht gleich wieder Tausende sein wie damals in Florenz an der Elbe.
„Nun bitten wir den Heiligen Geist“ wünsch ich mir zu Pfingsten zuerst. Ganz besonders die 3. Strophe: „Du süße Lieb, schenk uns deine Gunst, lass uns empfinden der Lieb Inbrunst, dass wir uns von Herzen einander lieben und im Frieden auf einem Sinn bleiben, Kyrieleis.“
Lieb, Lieb, lieben reimt Martin Luther auf Frieden! Solche Kraft hat das Brausen des Heiligen Geistes zum Pfingstfest. Gut, er weht wo er will. Aber er spart nicht an Liebe! Und er bewirkt Frieden! Ja, auch den Glauben und die Klarheit des Herrn und den höchsten Trost in aller Not! Ja die auch, wie es im Liedtext nachzulesen ist. Ganz klar, ganz wichtig. Aber Lieb, Lieb, lieben reimt Martin Luther auf Frieden. Lieb, Lieb, lieben! Da ist ja immer noch „Luft nach oben“ hier auf Erden. Luther wusste, wovon er spricht! Und er wusste auch, was seit dem ersten Pfingstfest gilt: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist.“ (Röm 5,5)
Georg Hoffmann aus Mihla.
Kurze Choralimprovisation EG 124
Andacht Pfingsten G. Hoffmann